Greifvögel im Garten: Für Singvögel können Sperber gefährlich werden
Normalerweise gehört der Garten den Singvögeln. Doch manchmal tauchen Greifvögel wie Sperber auf. Die können je nach Gartengestaltung für Singvögel zum Problem werden.
Hilpoltstein – Grundsätzlich sind Wildtiere im Garten immer ein Grund zur Freude, egal ob Singvögel, Igel oder Greifvögel. Doch wenn es sich der Sperber in der Hecke gemütlich macht und wartet, bis seine Beute an die Futterstelle fliegt, hört für viele Gartenfans der Spaß auf. Schließlich würde man die Singvögel ihrem Feind so schutzlos ausliefern. Was also tun, wenn ein Greifvogel die Vorzüge des heimischen All-you-can-eat-Buffets entdeckt hat? Idealerweise die Gartengestaltung etwas ändern. Zudem ist wichtig, zu wissen, dass Greifvögel geschützt sind.
Greifvögel im Garten: Das sind die häufigsten und deshalb kommen Sperber in Gärten
Bevor Gartenfans sich überhaupt Gedanken über Greifvögel im eigenen Grün und deren Vertreibung machen, sind die Bedingungen wichtig. Handelt es sich um ein Falkenpärchen, das in der Nähe wohnt und alle paar Monate einen Singvogel im Garten erwischt? Dann ist das kein Problem. Auch Eulen oder andere nächtliche Jäger wohnen oft unbemerkt in großen Gärten mit hohen, alten Bäumen. Ein Vogel aber hat in letzter Zeit die Jagd auf einfache Beute scheinbar für sich entdeckt: der Sperber.
Greifvögel im Garten: Der Sperber im Portrait
Der Sperber (Accipiter nisus) ist ein eher kleiner Greifvogel, der recht leicht zu erkennen ist:
- Laut dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) sind die adulten Männchen oben dunkelgrau bis blaugrau mit rostroten Wangen und quergebänderter Brust und Bauch.
- Laut LBV haben die Männchen etwa die Größe eines Eichelhähers.
- Weibchen seien dagegen oben schiefergrau bis braungrau, unten braungrau gebändert.
Leicht zu verwechseln ist der Sperber am ehesten mit dem Habicht. Sperber sind laut LBV über fast ganz Europa und einige weitere Teile der Welt verbreitet. In Deutschland sei der Sperber der dritthäufigste Greifvogel nach Mäusebussard und Turmfalke.
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Für Gartenfans ergibt sich dann ein Problem, wenn Sperber das heimische Futterhaus samt Singvögeln entdecken, denn die Greifvögel sind streng geschützt. Was tut man also, um die Gartenvögel dennoch zu schützen?
Greifvögel im Garten: So erschweren Sie dem Sperber die Jagd
Sperber unterliegen laut LBV ebenso wie alle Eulen- und Greifvogelarten in Europa dem Bundesnaturschutzgesetz und der EU-Artenschutzverordnung. Das bedeutet, sie dürfen nicht gefangen, verfolgt oder getötet werden. Verletzt natürlich auch nicht. Gefährdet ist der Sperber im Bestand laut NABU übrigens nicht und spektakulär seien vor allem die Manöver der Tiere beim Verfolgen der Beute. Sperber ernähren sich vorwiegend von Kleinvögeln und das wird für tierliebe Gartenfans manchmal zum Problem. Schließlich hat auch ein Sperber keine Lust, seine Kraft zu verschwenden, wenn die Beute einfach ans Futterhaus geflattert kommt.
Eigentlich leben Sperber gerne in hohen Nadelbäumen, es zieht sie aber auch zunehmend in bewohnte Gebiete. Dort fällt ihnen auch der ein oder andere Gartenvogel zum Opfer. Gärtnerinnen und Gärtner merken das jedoch schnell, die Singvögel regen sich lautstark über den Feind auf.
Laut dem LBV ist ein Sperber keine Gefahr für die Population der Gartenvögel. Dennoch kann man ihm die Arbeit etwas erschweren, indem seiner Beute ausreichend dichter Bewuchs als Versteckmöglichkeit geboten wird. Zudem kann es helfen, die Fütterungsintervalle der Gartenvögel zu variieren, damit der Greifvogel sich nicht an feste Uhrzeiten gewöhnt. An sich wird der Sperber wahrscheinlich einige Versuche starten, den Garten aber nicht dauerhaft belagern.