Gartenschläfer: So lebt das niedliche und seltene Tier mit der „Zorro-Maske“

Der Gartenschläfer beschäftigt Naturschützer schon einige Zeit, denn er ist und bleibt selten. Wir erklären, wie er lebt und wie ihm jeder helfen kann.
Berlin – Runde Ohren, ein flauschiger Schwanz, braun-grau-schwarzes Fell, eine „Zorro-Maske“ und ein neugieriger Blick: Das ist der Gartenschläfer. Gesehen haben Sie ihn vielleicht noch nie, das ist kaum verwunderlich. Denn das Tier ist so selten, dass Experten eigene Meldeformulare für Gartenschläfer eingerichtet haben. Aber wie können Tierfans sonst noch helfen und wie leben Gartenschläfer?
Gartenschläfer: So lebt das seltene Tier mit der „Zorro-Maske“
Der Gartenschläfer ist normalerweise kein Tier, das vielen beim Stichwort „Gartenbewohner“ einfallen würde, denn man sieht ihn eher selten. Er sieht ein wenig aus wie ein etwas farbenfroherer Siebenschläfer und wird in Deutschland gerne als Tier mit einer „Zorro-Maske“ beschrieben. Das verdankt er dem schwarzen Fell rund um seine Augen. Warum das Tier nun wieder in den Blick der Öffentlichkeit gerät, liegt vor allem daran, dass er zum „Tier des Jahres 2022“ in der Schweiz gekürt wurde. Pro Natura kürt das „Tier des Jahres“ schon seit 1998 und der BUND Naturschutz in Bayern nahm dies auf Facebook zum Anlass, auf das eigene Projekt zu verweisen. Denn bei uns in Deutschland werden Gartenschläfer dringend gesucht.
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Doch bevor Sie nun Ausschau halten, sollten Sie das Tier erstmal kennenlernen:
- Verwandtschaft: Eliomys quercinus gehört zur Familie der Bilche, ist damit also mit dem Siebenschläfer verwandt. Verbreitet ist er in Europa.
- Aussehen: Die Tiere haben laut BUND eine Körperlänge von 12 bis 17 Zentimetern, der Schwanz kann bis zu 14 Zentimeter lang werden. Für die schwarze Kopfzeichnung nutzt der BUND die Beschreibung „Zorro-Maske“, das trifft es recht gut. Die Zeichnung beginnt unter den Ohren, geht bis über die Augen und läuft in Richtung Nase. Ansonsten sind die Tiere grau oder rotbraun mit weißer Unterseite, auch der Bereich unter den Augen bis zu den Vorderbeinen ist hell.
- Nahrung: Gartenschläfer sind Allesfresser, laut BUND stehen beispielsweise Schnecken, Würmer, Insekten und Eier auf dem Speiseplan. Vor dem Winterschlaf fresse das Tier besonders viel.
- Lebensraum: Gartenschläfer sind nachtaktiv. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) lebt das Tier weitestgehend als Bodenbewohner, er fühle sich in Weinbergen und Obstgärten besonders zu Hause. Der BUND beschreibt ihn als anpassungsfähig. Die Tiere können auch im Wald oder mal im Garten vorkommen.
- Gefährdung: Der BUND berichtet, dass der Gartenschläfer vielerorts bereits ausgestorben sei oder vom Aussterben bedroht. Daher wird fleißig nach den Tieren gesucht.
Gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft und der Universität Gießen sucht der BUND seit 2018 nach dem Gartenschläfer, um zu ergründen, warum die Tiere verschwinden. Denn der Gartenschläfer steht als potenziell gefährdet auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“, über die Lebensweise der Tiere sei wenig bekannt, schreibt die NABU Gruppe Niedernhausen in einem Bericht über eine Auswilderungsaktion aus dem Jahr 2016.
Was kann jeder Tierfan also tun, um zu helfen? Zunächst Gartenschläfer melden, das geht über eine eigens dafür eingerichtete Website. Diese Informationen helfen Naturschützern, doch Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer können noch mehr tun: Abdecken von Regentonnen, Verzicht auf Gift und spezielle Nistkästen werden als Maßnahmen vom Rote-Liste-Zentrum empfohlen. Daher gilt: Augen offen halten nach dem niedlichen Tier!