Sollte man Eichhörnchen im Winter füttern? In Städten durchaus sinnvoll
Eichhörnchen halten Winterschlaf? Von wegen, die Tiere wachen regelmäßig auf und haben Hunger. Tierfans können ein wenig unterstützen.
Eichhörnchen halten entgegen der häufigen Annahme eine Winterruhe, keinen Winterschlaf. Das bedeutet, sich futtern sich vorher keine dicke Fettschicht an, sondern suchen weiterhin nach Futter, ansonsten gehen sie es eher langsam an. Natürlich verstecken die Tiere vorher fleißig Vorräte, aber unter bestimmten Bedingungen können die unerreichbar sein. Ist Füttern dann sinnvoll? Wir geben Tipps.
Eichhörnchen im Winter füttern: Warum die Tiere auch jetzt Hunger haben

Dank Winterruhe können Sie Eichhörnchen also auch in der kalten Jahreszeit im Garten antreffen, die Tiere benötigen auch im Winter Wasser und Nahrung. Die Winterruhe kann grundsätzlich etwa von November bis Mai dauern, je nach Wetter deutlich kürzer. Wenn dann so ein plüschiges Tier mit großen, dunklen Kulleraugen am Vogelfutter auftaucht oder einen scheinbar hilfesuchend im Garten anblickt, kaufen viele Menschen das nächstbeste Eichhörnchenfutter. Wie sinnvoll ist das wirklich?
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GEO berichtet online, dass es für Eichhörnchen beispielsweise in Jahren mit wenig Bucheckern oder Nüssen schwerer werden kann, Vorräte zu finden. Auch Bodenfrost könne ein Problem sein. Der Norddeutsche Rundfunk gibt an, dass Eichhörnchen nicht zu den bedrohten Tierarten gehören und genug Nahrung finden im natürlichen Lebensraum. Das alles sind natürlich Aussagen über idealer Bedingungen mit intakter Natur, ein wenig unter die Arme greifen können Sie den Tieren dennoch auf andere Weise.
Der WWF schreibt, dass Füttern nicht unbedingt nötig sei und es bessere Optionen gebe. Auf diese Weise helfen Sie hungrigen Hörnchen im Winter:
- Laut WWF haben es die Tiere im Winter schwer, da sie weniger Futter finden, starker Bodenfrost sei besonders schlimm.
- Alternativen anbieten: Der WWF rät dazu, Haselnusssträucher im Garten zu pflanzen, ebenso andere Büsche, die Früchte tragen. Naturnahe Gärten seien nachhaltiger als Füttern, das helfe auch anderen Tieren und Vögeln. Eine Auswahl an fruchttragenden Pflanzen haben wir beispielsweise hier. Und auch die Auswahl an Nussbäumen ist groß.
- Ausnahme Stadt: In der Stadt könne Füttern sinnvoll sein, so der WWF, denn dort gebe es wenig Buchen, Haselnusssträucher und Nussbäume. Das Füttern schade nicht, jedoch bestünden Gefahren wie der Straßenverkehr.
- Wichtig beim Füttern: Der WWF empfiehlt beispielsweise große Vogelhäuschen, ebenerdige Futterstellen seien dagegen gefährlich. Mehrere Futterstellen seien gut, wenn möglich. Natürlich essenziell: Säubern nicht vergessen und zwar regelmäßig, das gilt auch für Vogelfutterstellen.
- Geeignetes Futter: Walnüsse, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Karottenstücke und einige mehr nennt der WWF.
- Kontrollieren Sie die Futterstelle bitte regelmäßig auf Feuchtigkeit und Schimmel sowie Vogelkot.
Wichtiger als Futter sei übrigens Wasser im Winter, berichtet der WWF. Wir erklären hier, wie Sie Wasserstellen eisfrei halten.
Wie bei vielen anderen Wildtieren gilt also auch für Eichhörnchen: Gestalten Sie lieber den Garten so naturnah wie möglich, mit vielen heimischen Pflanzen und ausreichend Wasserstellen. Dann kommen die Tiere ganz von selbst, um zu bleiben.