Fehler bei der Hühnerhaltung im Garten: Diese Punkte werden häufig unterschätzt
Hühnerhaltung ist seit einigen Monaten fast schon ein Trend geworden. Bei der Haltung der gackernden Gartenbewohner bedenken Menschen einige wichtige Punkte aber nicht immer.
München – Hühner können eine tolle Bereicherung für den eigenen Garten sein. Die Tiere werden meist wegen ihrer Eier gehalten, manche Menschen entscheiden sich auch bewusst für gerettete Hühner. In diesem Fall sind aber konkrete Auflagen zu erfüllen. Wer dagegen junge Hühner oder Küken kauft, muss meist alles selbst organisieren und da werden manche Dinge schnell unterschätzt, es kommt zu Fehlern.
Fehler bei der Hühnerhaltung im Garten: Diese Punkte werden oft unterschätzt
Tiere zu halten, geht nicht ohne etwas Grundwissen, die richtigen Voraussetzungen und je nach Tierarzt einige rechtliche Schritte. Das gilt auch bei der Hühnerhaltung im Garten. Denn Hühner fallen auch im Garten unter die Nutztiere und bestenfalls wissen baldige Hühner-Halter schon um häufige Fehler und vermeiden diese dann direkt.
Denn diese Punkte werden bei der Hühnerhaltung gerne falsch gemacht oder nicht bedacht:
- Lärm unterschätzen: Lange bevor die ersten Hühner einziehen, sollten Tierfans die Nachbarn informieren und bestenfalls fragen, ob sie ein Problem damit haben. Es gab schon so manchen Rechtsstreit um krähende Hähne und das ist für alle Beteiligten ärgerlich. Auch Hühner machen tagsüber Geräusche und bestenfalls vergraulen Sie damit keine Nachbarn.
- Zu wenig Platz: Die Massentierhaltung und auch die kleinsten verfügbaren Hühnerställe suggerieren, dass die Tiere genügsam sind, was den verfügbaren Platz betrifft. Doch auch Hühner wollen sich bewegen können und dazu gehört unbedingt Auslauf, mindestens vier Quadratmeter pro Huhn (besser deutlich mehr). Schaffen Sie sich also nur so viele Hühner an, wie auch im Garten glücklich scharren und nach Futter suchen können. Auch der Stall muss groß genug sein.
- Falsche Rasse: Bei diesem Punkt kommt es stark darauf an, ob Sie Hühner halten wollen, weil Sie sie einfach mögen oder ob die Tiere Fleisch oder Eier liefern sollen. Je nach Wunsch stehen den Hühner-Fans diverse Rassen zur Auswahl. Informieren Sie sich über die Ansprüche der Tiere und deren Charakter. So gibt es weder Streit mit den Nachbarn noch in der Hühnergruppe.
- Giftige Lebensmittel kennen: Hühnerhalter haben die Verantwortung für ihre Tiere, dazu gehört auch das Futter. Nun scharrt und pickt ein Huhn tagsüber meist draußen herum und findet so Futter (achten Sie unbedingt auf pestizidfreie Gärten). Doch Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder Avocados sind giftig für die Tiere, rohes Fleisch kann Aggressionen fördern. Informieren Sie sich also bei erfahrenen Hühnerhaltern oder belesen Sie sich gut. So bekommen die Hühner dann artgerechtes Futter und werden nicht durch Mangelernährung krank.
- Anmeldung vergessen: Dieser Punkt kann zwar je nach Bundesland variieren, aber Sie sollten sich unbedingt informieren. Denn meist müssen Hühner bei der Tierseuchenkasse und beim Veterinäramt angemeldet werden. Ähnlich verhält es sich übrigens auch beispielsweise mit Mini-Schweinchen. Würde eine Seuche wie Vogelgrippe ausbrechen, wissen die Behörden Bescheid über den Bestand und die Besitzer müssen sich dann natürlich an Regeln wie Aufstallpflicht halten.
- Impfungen und Dokumente: Die Hühner sollten außerdem alle nötigen Impfungen (Newcastle Krankheit etc.) und andere empfohlene Behandlungen bekommen. Bestenfalls haben Sie dafür einen verlässlichen und erfahrenen Tierarzt. Sinnvoll ist es auch, ein Bestandsregister zu führen.
- Kein regelmäßiger Kontakt: Hühner können schnell nervös werden und sogar aus Angst picken. Wenn dann ein Notfall ansteht, haben alle Beteiligten ein Problem. Daher sollten Sie die Tiere langsam an Berührungen oder Streicheln gewöhnen und so bestenfalls regelmäßig den Gesundheitszustand kontrollieren.
- Zu wenig Hühner halten: Wie viele andere Vögel auch sind Hühner sehr sozial und brauchen eine Gruppe. Ein Einzelhuhn würde schnell einsam werden. Starten Sie bestenfalls mit drei oder mehr Tieren. So reichen auch die Eier für eine Familie aus.
Im Hühnerstall selbst sollte den Tieren unbedingt eine erhöhte Sitzmöglichkeit wie Stangen geboten werden, sonst schläft das Huhn schnell im nächsten Baum. Reinigen Sie den Stall regelmäßig, so haben Krankheiten keine Chance.
Was den Bau eines (fest stehenden) Hühnerstalls angeht, so kann auch dafür eine Genehmigung nötig sein. Zudem sollten die Hühner nicht einfach durch den Zaun entwischen können.
Viele kleinere Fehler werden Hühner-Fans sicherlich im Laufe der Zeit versehentlich machen, doch meist können sie schnell korrigiert werden. Nur die Sicherheit der Tiere (und Ihrer Nachbarn) sollte immer gewährleistet sein. Dann steht auch dem Frühstücksei vom glücklichen Huhn nichts im Wege. Einen Hahn brauchen Sie übrigens nicht zwingend*. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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