Enten füttern: An Weißbrot können die Vögel sterben
Enten vertragen längst nicht jedes alte Stück Brot, das wir ihnen vor die Füße werfen. Im schlimmsten Fall endet es für die Tiere sogar tödlich.
Hamburg – Ein Spaziergang bei warmem Wetter und Sonnenschein macht den Kopf frei und entspannt. Außerdem beobachten Gartenfans in der Zeit direkt noch ein paar Tiere in der Natur, die ihnen sonst nicht unbedingt über den Weg laufen. So zum Beispiel Enten an einem See. Doch den Drang, die Enten mit Brot oder anderem Futter zu füttern, müssen Tierliebhaber unterdrücken. Denn was gut gemeint ist, schadet den Enten in den meisten Fällen.
Enten füttern: An Weißbrot können die Vögel sterben

Besonders bekannt sind hierzulande die Stockenten. Der Name der Stockente geht auf ihren Brutplatz zurück. Die Tiere suchen sich in der Regel Plätze wie auf Stock gesetzte Weiden oder Röhrichte aus. Besonders gut unterscheiden Gartenfreunde bei der Stockente Erpel und Ente. Denn das Männchen hat einen auffällig dunkelgrün schimmernden Kopf, einen weißen Ring um den Hals und ein grau-braun-weißes Gefieder. Sein Schnabel ist gelb und seine Füße orange. Die Weibchen hingegen sehen schlichter aus und tragen am ganzen Körper beige-braunes Gefieder.
Stockenten kreuzen deshalb so oft unseren Weg, da sie sich das ganze Jahr über hierzulande aufhalten. Einige Tiere, die weiter nördlich leben, ziehen sich laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Winter Richtung Süden zurück. Dabei sind sie in Bezug auf ihre Nahrung extrem flexibel.
Stockenten fressen laut NABU unter anderem:
- Pflanzen von Ufer und Land
- Wasserpflanzen
- Sämereien
- Wilde Beeren und andere Früchte
- Frösche
- Schnecken, besonders gern Nacktschnecken
- Würmer
- Laich
- Larven
- kleine Fische
Die Mischung aus pflanzlicher und tierischer Nahrung ermöglicht es der Stockente, auch im Winter immer genügend Ausweichmöglichkeiten zu haben.
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Enten füttern: Drei Gründe, wieso Sie das nicht machen sollten
Stockenten finden also zu allen Jahreszeiten genügend Nahrung. Auch wenn es vielleicht im Winter nicht so aussieht, in der Regel müssen Menschen den Tieren nicht mit externer Fütterung helfen. Das ist aber nicht alles. Denn die folgenden drei Gründe zeigen deutlich, weswegen die Fütterung der Stockenten sogar gefährlich sein kann:
- 1. Entenbrot ist Ententod: Dieser Satz stimmt leider wirklich. Die Weißbrotstücke, die Menschen den Enten gerne hinwerfen, sind teilweise lebensbedrohlich für die Tiere. Das Brot quillt in ihrem Magen auf und im schlimmsten Fall sterben sie daran. Außerdem enthält normales Brot meist Salz, Konservierungsstoffe oder andere Zusatzstoffe, die den Tieren schaden.
- 2. Verschmutzung: Die Brotstücke, die nicht im Magen der Enten landen, sinken auf den Grund des Teiches ab. Dort verfault das Brot und fördert laut der Deutschen Wildtierstiftung das „Kippen“ des Teiches. Außerdem wachsen Algen in verdreckten Gewässern wesentlich schneller, wodurch der Sauerstoffgehalt im Teich ebenfalls sinkt.
- 3. Ratten und Mäuse: Brot, das übrig bleibt an Land lockt zudem Ratten und Mäuse an. So kann dann ein schöner Teich schnell zur Herberge vieler ungewollter Gäste werden. Ob Sie versehentlich Ratten an Ihren Gartenteich gelockt haben, können Sie an herumliegendem Kot erkennen.
Enten zu füttern, ist in den meisten Fällen also keine gute Idee.
Enten füttern: Haferflocken und Gemüse sind geeignet
Falls Gartenfreunde aber doch nicht auf das Füttern verzichten wollen, ist es sinnvoller und gesünder für die Tiere, folgendes Futter zu wählen:
- Haferflocken
- Getreidekörner
- Obst
- Gemüse
Die Stücke sollten schnabelgerecht groß sein. Außerdem ist es wichtig, dass Gartenfreunde den Enten das Futter nur an Land geben und nicht ins Wasser werfen.