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Elstern im Garten sind für Singvögel weniger gefährlich als Katzen

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Von: Ines Alms

Elstern haben den Ruf, Singvögel zu jagen. Dabei sind sie viel weniger gefährlich als Katzen und dezimieren sogar Schädlinge wie Maikäfer oder Mäuse.

Leipzig – Wer kennt nicht den schlechten Ruf der Elstern, die Vogeleier von Singvögeln aus dem Nest zu rauben und so ihren Bestand empfindlich zu verringern? Die Sympathien hatte der Rabenvogel bisher nicht auf seiner Seite, dabei ist die Gefahr für die Singvögel durch Katzen viel größer.

Elstern im Garten: Keine große Gefahr für Singvögel

Elstern sind Allesfresser und haben Würmer, Vogeleier, Beeren und Samen auf ihrem Speiseplan.
Elstern sind Allesfresser und haben Würmer, Vogeleier, Beeren und Samen auf ihrem Speiseplan. (Symbolbild) © imagebroker/Imago

Die schwarze-weißen Elstern sind hübsch anzusehen, aber viele haben sie im Verdacht, die Zahl der Singvögel bedrohlich zu dezimieren. Tatsächlich sind Elstern Allesfresser, auf ihrem Speiseplan stehen Sämereien, Früchte, Würmer – und eben auch kleine Wirbeltiere und Vogeleier. Vor allem im Winter verschmähen sie nicht einmal Abfälle oder Aas.

Wie der Naturschutzbund („NABU“) erklärt, fallen den Elstern von manchen Singvogelarten, zum Beispiel Amseln, bis zu zehn Prozent der Tiere zum Opfer. Allerdings ist die Zahl der Vögel, die durch im Garten herumstreunende Katzen getötet werden, um das Sechsfache höher. Auch Marder, Eichhörnchen, Igel oder Spechte haben einen großen Anteil an der Singvogelbeute – und machen dabei wiederum auch vor Elstern und ihren Eiern keinen Halt.

Ein naturnaher Garten schützt Singvögel

Nach Angaben des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern („LBV“) dezimieren Rabenvögel wie die Elster Singvögel nie so weit, dass deren Bestand gefährdet würde. Verluste an Gelegen und Jungvögeln gleichen die Vögel durch eine hohe Zahl an Nachkommen und manchmal eine erneute Brut leicht aus. Den Rückgang der Vogelpopulationen verursacht primär der Mensch durch die Zerstörung des Lebensraums und den Einsatz von Gift in Landwirtschaft und Garten.

Jeder kann aber beitragen, Singvögel zu schützen und in den heimischen Garten zu locken:

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Elstern sind laut dem NABU auch Nützlinge: Sie bauen mehr Nester, als sie selbst zum Brüten benötigen. Ihre leerstehenden Nester nutzen dann gerne andere Arten wie der Turmfalke und die Waldohreule, die selbst keine Nester bauen. Und da Elstern Raupen, Mäuse und Maikäfer fressen, bekämpfen sie auf natürliche Weise Schädlinge.

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