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Auwaldzecke: Dort krabbelt sie am häufigsten herum

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Von: Anna Katharina Küsters

Im Gegensatz zu anderen Zecken lässt sich die Auwaldzecke von kälteren Temperaturen nicht aufhalten. Schon ab vier Grad Celsius ist sie aktiv und sucht sich ihre Wirte.

Dessau-Roßlau – Die Suche nach sich festbeißenden Zecken ist im Sommer nach einem langen Spaziergang durch Wald und Wiese für viele schon ein festes Ritual. Doch auch im Winter sollten Gartenfreunde aufmerksam sein, besonders wenn es um ihre Haustiere geht. Denn die sogenannte Auwaldzecke breitet sich immer weiter aus und bevorzugt vor allem kalte Temperaturen.

Auwaldzecke: Deswegen müssen Sie sich vor der neuen Art in Acht nehmen

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) gehört zur Familie der Schildzecken. Sie ist im Gegensatz zum bekannten Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) noch recht unbekannt, denn die Verbreitung der Auwaldzecke findet erst seit ein paar Jahren vermehrt statt. Laut dem Umweltbundesamt kann die Auwaldzecke vollgesogen bis zu 15 Millimeter groß werden und ist leicht an ihrem braun-beigen Panzer, der mit weißen Streifen durchzogen ist, zu erkennen.

Der blutsaugende Parasit ist zudem deutlich aktiver als der Gemeine Holzbock. Die Auwaldzecke geht nämlich auf Nahrungssuche und wartet nicht in einem bodennahmen Strauch oder aus Grashalmen, bis ein Wirt vorbeikommt. Bevorzugt sucht sich die Auwaldzecke große Tiere wie Rehe und Füchse, aber auch größere Hunde als Nahrungsquelle. Gelegentlich beißt sich die Auwaldzecke auch auf menschlicher Haut fest.

Hat die Zecke ihren Wirt gefunden, krabbelt sie an gut durchblutete Körperstellen, an denen die Haut möglichst dünn ist. Bei Hunden sind das beispielsweise die Ohren, die Schnauzenregion oder der Hals, bei Menschen Kniekehlen, Leistenbereich und Armbeugen. Hat sie sich festgebissen, kann sie an dieser Stelle bis zu zwölf Tage verweilen, bis sie sich vollständig vollgesogen hat.

Auwaldzecke: Deswegen ist ein Biss nicht ungefährlich

Die starke Verbreitung der Auwaldzecke in den vergangenen Jahren schreiben viele Expertinnen und Experten den milderen Temperaturen durch den Klimawandel zu*. Entdecken Gartenfreunde bei sich oder ihrem Haustier eine Auwaldzecke, müssen sie sofort handeln. Denn die Auwaldzecke überträgt zum Beispiel folgende Krankheiten:

Gebissene Haustiere bekommen meist Fieber und scheiden über ihren Urin rote Blutkörperchen aus. Da der Tierkörper also ähnlich reagiert wie bei einer Malariaerkrankung, trägt Babesiose auch den Namen Hundemalaria. Gegen die Krankheit gibt es mittlerweile Medikamente, die ein Tier in Verbindung mit einem rechtzeitigen Tierarztbesuch retten können.

Auwaldzecken konzentrieren sich in den meisten Fällen auf tierische Wirte. Manchmal kommt es jedoch auch dazu, dass Menschen einen Biss einer infizierten Zecke erleiden. Der menschliche Körper reagiert dann mit Gliederschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Außer an den Händen und im Gesicht bildet sich am restlichen Körper ein Hautausschlag mit rosa, roten und violetten Flecken. Das Fleckfieber lässt sich mit Antibiotikum behandeln.

Auwaldzecke: An diesen Orten fühlt sich die Zecke am wohlsten

Die Auwaldzecke ist äußerst resistent gegen Temperaturschwankungen und ist somit auch in den Wintermonaten aktiv, besonders in feuchten Gebieten wie Moore oder Auenwälder, an Flussufern oder Teichen und in Sträuchern und Gehölzen. Gärtnerinnen und Gärtner haben je nach Gartenanlage also ein perfektes Verbreitungsgebiet für die Zecken direkt vor der Haustür. Eine regelmäßige Kontrolle von Tier und Mensch ist also zu empfehlen.

Entdecken Gartenfreunde eine Zecke an sich, die noch einen recht kleinen Körper hat, hilft der Griff zur Pinzette. Klemmen Sie die Zecke dabei fest ein, aber zerquetschen Sie sie nicht. Ziehen Sie sie dann mit einer gleichmäßigen Bewegung heraus, vermeiden Sie aber Drehbewegungen, wie sie früher empfohlen wurden.

Ein weiterer wichtiger Tipp für Gartenbesitzer: Entdecken Sie Zecken in einer Hecke oder an Sträuchern, legen Sie einen Kiesweg an zwischen Hecke und Rasenfläche. Der sollte etwa einen halben Meter breit sein, dann können ihn Zecken nicht mehr überqueren, ohne dabei zu vertrocknen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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