Amsel im Portrait: So lebt der bekannte Vogel
Amseln gibt es scheinbar wie Sand am Meer. In jedem Garten kommen sie vor, doch das Leben einer Amsel besteht aus weitaus mehr als nur Singen und Fressen.
Berlin – Amseln haben einen schönen Gesang und können durchdringend schimpfen. Gartenfreunde hören sie oft schon, bevor sie sie sehen. Zudem sind Amseln gern gesehene Gäste an den Futterstellen und kommen das ganze Jahr über in den Garten. Aber es gibt auch Fakten über Amseln, die Sie vielleicht noch nicht wussten.
Amsel im Portrait: Spannende Fakten über den Gartenvogel
Die Amsel (Turdus merula) ist neben dem Sperling und Meisen wohl der bekannteste Gartenvogel überhaupt. Sogar in einem Kinderlied wird sie besungen. Inzwischen finden sich Amseln nicht nur in Wäldern, sondern auch in Parks, Gärten und in der Stadt. Die Tiere sind dabei recht furchtlos und hüpfen auf der Suche nach Würmern schon mal begeistert um den Gärtner im Beet herum. Amseln sind das ganze Jahr über zu sehen. Auch im Winter kommen sie gerne an die Futterstelle im Garten und lassen sich so gut beobachten.
Amsel im Portrait: So lebt der Vogel und diese Krankheit bedroht ihn
Während Männchen schwarzes Gefieder und einen gelben Schnabel haben, sind Weibchen dunkelbraun. Auch das Federkleid der Jungvögel ist zunächst braun, wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) berichtet. Die Kehle sei etwas heller sowie gestrichelt. Faszinierend können Kämpfe zwischen Amselmännchen aussehen, die sie sich in der Balzzeit liefern. Wie der NABU berichtet, zählen Amseln außerhalb der Brutzeit eher zu den Einzelgängern. Wenn sie nicht gerade fliegen oder sitzen, hüpfen sie umher. Amseln fressen gerne Würmer, Schnecken, Insekten und freuen sich auch über Früchte und Beeren.
Amseln sind keine Zugvögel und daher auch im Winter gut zu beobachten. Kein Wunder also, dass die Amsel es in die Top 10 bei der Wahl zum Vogel des Jahres 2021 geschafft hat.
Auch die Amsel hatte es nicht leicht die vergangenen Jahre. Während Blaumeisen am Bakterium Suttonella ornithocola erkrankten und verendeten, starben die vergangenen Jahre immer wieder Amseln am Usutu-Virus.
Amsel im Portrait: Das wussten Sie noch nicht
So bekannt und verbreitet die Amsel auch ist, einige Fakten dürften doch überraschen. Das wussten Sie vielleicht noch nicht über die Amsel:
- Amseln beginnen etwa 45 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen.
- Der Gesang kann sogar Zivilisationsgeräusche enthalten, das kann ein Martinshorn oder ein Handyklingelton sein. Hauptsache der Gesang des Männchens ist besser als der seines Konkurrenten.
- Amseln lebten ursprünglich meist im Wald und waren eher scheu.
- Drei Bruten im Jahr sind bei guten Bedingungen drin. Die Orte können dabei ungewöhnlich ausfallen, auch Dachbalken sind beliebte Plätze.
- Amseln lieben Baden – sei es beim Sonnenbad oder im Wasser. Wenn im Hochsommer eine Amsel mit offenem Schnabel und ausgebreiteten Flügeln in praller Sonne sitzt, ist das meist kein Grund zur Sorge.
- Amselküken werden auch nach Verlassen des Nestes noch gefüttert. Sie verlassen das Nest schon, bevor sie richtig fliegen können und kommunizieren mit ihren Eltern über sogenannte „Standortlaute“, so der NABU. Dieses Piepsen und der Jungvogel am Boden bedeuten nicht, dass er Hilfe benötigt. Lassen Sie die Tiere bitte, wo sie sind, die Eltern kommen zum Füttern.
Mit etwas Glück und einem Naturgarten beziehungsweise passendem Futter und Versteckmöglichkeiten, werden Amseln im Sommer ihre Jungen vielleicht auch in Ihren Garten mitbringen oder gar dort brüten. Als Nistkästen eignen sich übrigens sogenannte Halbhöhlen, meist wählt die Amsel dann aber doch die Efeuhecke oder einen anderen natürlichen Platz.