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Mondkalender: So hilft Ihnen das alte Gärtnerwissen bei der Gartenarbeit

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Von: Anna Katharina Küsters

Wem es noch an Struktur bei der Gartenplanung und Gartenpflege wie Aussaat und Ernte fehlt, dem hilft ein Blick in den Mondkalender.

Köln – Der Mond ist seit jeher ein wichtiger Orientierungspunkt. Neben den Jahreszeiten war sein ständiges Zu- und Abnehmen zu Vollmond und Neumond ein wesentliches Merkmal der Zeitmessung. Mit den Jahrhunderten entstanden daraus zusammen mit der Astrologie Regeln zur Bewirtschaftung des Gartens und zur Bewältigung des Alltags.

Mondkalender: So funktioniert der Mondkalender

Ein Mondkalender orientiert sich, anders als der sonst gebräuchliche Sonnenkalender am Stand des Mondes. Ein Monat ist dabei so lange wie ein Mondzyklus von Neumond über den zunehmenden Mond zum Vollmond und weiter über den abnehmenden Mond bis zum nächsten Neumond. Der Monatsbeginn liegt immer am ersten Tag, an dem der Mond wieder zunimmt.

Ein Mondjahr hat zwölf Monate. Sechs davon haben laut dem Deutschlandfunk etwa eine Länge von 29 Tagen und die weiteren sechs Monate eine Dauer von 30 Tage. Dadurch ergeben sich für ein Mondjahr 354 Tage, es ist also etwa elf Tage kürzer als das Sonnenjahr. Dieses Problem wird beim sogenannten Lunisolarkalender in Form eines Schaltmonats gelöst. Alle drei Jahre sorgt ein zusätzlicher Monat dafür, dass Mondkalender und Sonnenkalender nicht zu weit voneinander abweichen.

Der Mondkalender ist die älteste Form des Kalenders. Lunisolarkalender waren lange Zeit in Ostasien und dem Orient weit verbreitet, bevor sie vom Sonnenkalender ersetzt wurden. Beim islamischen Kalender handelt es sich bis heute um einen freien Lunarkalender, der keine Anpassungen an das Sonnenjahr vornimmt.

Mondkalender: Der Mond als Ratgeber und Lebenshilfe

Abgesehen von religiösen Traditionen spielt der Mondkalender heute vor allem in der astrologischen Lebenshilfe eine Rolle. Unter dem Namen Lunar oder Monatsregeln vermittelt er praktische Orientierungshilfen, wann welche Tätigkeiten und Anliegen aufgrund der Kraft des Mondes besonders gut gelingen. Weit verbreitet sind Mondkalender für den Garten, Haushalt und Aspekte der Gesundheit oder Körperpflege. Auch der agrarische Mondkalender für den Garten 2020 orientiert sich noch an den Hundertjährigen Kalendern aus dem 17. Jahrhundert. Sie haben ihren gemeinsamen Ursprung in jahrhundertealten Bauernregeln und -weisheiten.

Allgemein unterscheiden Gartenfreunde beim Mondkalender zwischen zwei unterschiedliche Varianten: den siderischen (astronomischen) und den synodischen (astrologischen) Mondkalender. Ersterer orientiert sich an der mittlerweile genau nachgewiesenen Flugbahn des Monds. Letzterer beruht hingegen immer noch auf den astronomischen und astrologischen Annahmen der Antike. Dadurch entstehen zwischen den Kalendern oft Verschiebungen von mehreren Tagen und es ergeben sich teils widersprüchliche Empfehlungen. Die meisten modernen Mondkalender beruhen als siderische Modelle auf dem derzeitigen Stand der Astronomie.

Mondkalender: Die verschiedenen Mondrythmen

Auch wenn der Mond von der Erde aus immer noch als flache Scheibe zu sehen ist, bewegt er sich doch dreidimensional im All. Er umkreist dadurch nicht nur die Erde, sondern befindet sich auch mal näher an ihr und mal weiter weg. Ein Mondkalender für den Garten bietet heute eine einfache Möglichkeit, all diese Unregelmäßigkeiten bei der Gartengestaltung zu berücksichtigen. Dazu gehören im Detail:

Während der sichtbare synodische Mondrhythmus etwa 29,5 Tage dauert, sind die anderen Mondzyklen etwas kürzer. Anomalistischer, tropischer und siderischer Mondrhythmus dauern etwa 27 Tage. Genau gleich lang sind aber auch sie nicht. Daher ist es schwer, jederzeit den Überblick über den Stand des Mondes zu haben – ein gut ausgearbeiteter Mondkalender ist daher fast unerlässlich.

Mondkalender: Das sind die Grundlagen des Gärtnerns nach dem Mond

Der Mondkalender teilt Pflanzen im Garten und Haus nach ihrem dominanten Part in vier Gruppen ein:

Im Mondkalender hängen dann Pflanzengruppen, Elemente und Sternbilder der verschiedenen Tierkreiszeichen eng zusammen. Denn der Mond wandert auf seiner Bahn durch verschiedene Sternbilder. Jeweils drei Sternbilder sind immer einem Element wie Erde, Luft/Licht, Feuer/Wärme oder Wasser und einer Pflanzengruppe zugeordnet. Laut Mondkalenderanhängerinnen und -anhängern überträgt der Mond die positiven Eigenschaften eines Sternbildes auf die Erde, indem er das dazugehörige Element als Übertragungsmedium nutzt. Je nachdem, in welchem Sternbild sich der Mond befindet, muss die entsprechende Pflanzengruppe bearbeitet werden.

Aber Vorsicht: Der Stand des Mondes in den Tierkreiszeichen hängt nicht mit den astrologischen Sternzeichen zusammen, die sich am Stand der Sonne orientieren. Somit haben die Sternbilder der Tierkreiszeichen nichts mit den bekannten Sternzeichen zu tun.

PflanzengruppeZugeordnetes ElementTierkreiszeichen
FruchtpflanzenWärmeLöwe, Widder, Schütze
WurzelpflanzenErdeStier, Jungfrau, Steinbock
BlattpflanzenWasserKrebs, Fisch, Skorpion
BlütenpflanzenLuft/LichtZwilling, Wassermann, Waage

Mondkalender: Gartenarbeiten mit der einfachen Arbeitshilfe planen

Neben dem aktuellen Tierkreiszeichen ist vor allem der Stand des Mondes am Himmel, also den synodischen Phasen, für die Gartenarbeit entscheidend. Der Mondkalender für den Garten orientiert sich meist am Vollmond, wobei Gärtnerinnen und Gärtner aber auch zwischen zu- und abnehmendem Mond unterscheiden.

Grundsätzlich gilt beim Mondkalender die Annahme, dass der Mond nicht nur für Ebbe und Flut im Meer verantwortlich ist, sondern auch den Wasserstand jeder Pflanze beeinflusst. So gilt zum Beispiel die Zeit des absteigenden Mondes bei Mondkalendern für den Garten als Pflanzzeit. Laut Mondgärtnerinnen und Mondgärtnern zieht ein absteigender Mond die Nährstoffe und das Wasser nicht mehr so stark in den oberen Teil der Pflanzen, weshalb eine Ernte weniger sinnvoll ist.

Dafür ist das Pflanzen an diesen Tagen umso besser, denn die Wurzeln beherbergen dann alle guten Stoffe. Sprich: Nur bei absteigendem Mond bringt ein Gärtner oder eine Gärtnerin gemäß dem Mondkalender im Garten Pflanzen in die Erde.

Ein Anwendungsbeispiel: Wer nach dem Mondkalender im Garten Kartoffeln pflanzen mag, macht dies zum einen bei abnehmendem Mond und zum anderen an einem der Tage, an denen im Mondkalender für den Garten ein Wurzeltag verzeichnet ist. Ausnahmen sind aber auch hier die Regel, denn es gibt je nach Mondkalender zahlreiche Abweichungen der Grundsätze.

Mondkalender: Tägliche Gartenarbeiten mit dem Mondkalender

Viele Menschen nutzen den Mondkalender im Garten zum Säen, beispielsweise im Frühlingsmonat März 2021. Die Hoffnung dahinter ist, dass der Mond das Wachstum der Saat begünstigt und eine ertragreiche Ernte folgt. So ist es laut t-online beispielsweise sinnvoll, dass Gartenfans ihre Obstbäume am besten bei Neumond schneiden sollten.

GartenarbeitMondphaseElement/ Sternzeichen
Mondkalender Garten – Rasen mähenVollmond und bis zu sieben Tage danachWasser: Krebs, Fisch, Skorpion
Mondkalender Garten – Sträucher schneidenabsteigender MondWasser: Krebs, Fisch, Skorpion
Mondkalender – Garten düngenVollmond oder abnehmender MondGemüse und Obst: Widder, Schütze; Blumen und Zierpflanzen: Wasser
Mondkalender – Garten umgrabenabsteigender Mondalle
Mondkalender Garten – Rosen schneidenalleLuft: Zwilling, Wassermann, Waage
Mondkalender Garten – Rasen düngenam besten nach dem MähenWasser: Krebs, Fisch, Skorpion
Mondkalender Garten – Unkraut jätenzunehmend und abnehmendWassermann Steinbock
Mondkalender Garten – Stecklingeaufsteigender MondWärme: Löwe, Widder, Schütze
Mondkalender – Garten bewässernalleWasser: Krebs, Skorpion, Fisch
Mondkalender Garten – Schädlinge bekämpfeneine Woche vor NeumondKrebs, Zwilling, Schütze Stier, Jungfrau, Steinbock Krebs, Skorpion, Fische

Mondkalender: Aberglaube oder guter Ratgeber?  

Wissenschaftlich bewiesen sind die Vorteile, die das Gärtnern nach dem Mondkalender mit sich bringt, nicht. Die Praxis hat trotzdem viele Anhänger – nicht zuletzt, weil Mondkalender für den Garten oft mit vielen praktischen Tipps ausgestattet sind. Die Verteilung der Arbeiten auf die einzelnen Tage hilft außerdem, Struktur in die vielen Aufgaben zu bringen.

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