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Gartenpflege im Herbst: Pflanzen zurückschneiden & Co. - diese Gartenarbeiten stehen jetzt an

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Von: Anna Katharina Küsters

Im Herbst bereitet sich die Natur auf den Winter vor. Mit ein paar Handgriffen unterstützen Gartenfans ihr grünes Reich dabei und verhindern so Frostschäden.

Münster – Spätestens wenn die Blätter sich verfärben und herunterfallen, steht die Gartenpflege im Herbst auf dem Plan. Unter anderem steht ein größerer Rückschnitt einiger Gartenpflanzen an. Zudem sollten Gärtnerinnen und Gärtner Fallobst aufsammeln, Sträucher zurückschneiden, Beetpflege betreiben, Rasen mähen und die Gartengestaltung im Herbst der Saison anpassen. Die richtigen Handgriffe im Herbst machen den Garten winterfest und sorgen dafür, dass Sträucher und Blumen im Frühjahr wieder blühen.

Gartenpflege im Herbst: Das ist zu tun im Garten

Für eine ganzjährig gelungene Gartenpflege ist ein winterfester Garten wichtig. Der Herbstbeginn läutet die beste Zeit ein, Bäume rechtzeitig zurückzuschneiden und Sträucher zu stutzen. Denn so sichert der Gärtner sich besonders üppig austreibende Bäume fürs Frühjahr. Abgestorbene und kranke Äste sollten Gartenfans im Herbst entfernen. Weiterhin gehören zur Garten- und Beetpflege im Herbst das Umtopfen beziehungsweise Umpflanzen besonders schutzbedürftiger Pflanzen. Diese müssen Gärtnerinnen und Gärtner dann zudem abdecken und manche Bäume kalken.

Gartenpflege im Herbst: Jede Pflanze braucht eigene Pflege

Selbstverständlich muss die Gartenpflege im Herbst vielfältig ausgelegt sein und jede Pflanze verdient Aufmerksamkeit. Es gibt sogenannte Einmalblüher und einjährig gezogene Stauden, die weder drinnen noch draußen überwintern können. Diesen können Gärtnerinnen und Gärnter im Rahmen der Beetpflege im Herbst noch ein wenig Blühdünger geben, damit sie ein letztes Mal aufblühen. Pflanzen, die überwintern, benötigen im Herbst Dünger mit Phosphor und Stickstoff. Außerdem müssen Blumenliebhaber sie umtopfen und ihren Kübel mit Karton oder Vlies schützen. Zu diesen Pflanzen zählen beispielsweise Dahlien, Fuchsien und Rosen.

Im Herbst ist zudem auch Pflanzzeit, wenngleich etwas reduzierter. Besonders Kaltkeimer – wie zum Beispiel Christrosen – benötigen laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Münster kalte Temperaturen, um zu keimen und mit dem Wachstum zu beginnen.

Die Samen von Kaltkeimern gehören daher am besten im späten Herbst in den Boden, ebenso wie Zwiebelpflanzen wie zum Beispiel Krokusse, Narzissen oder Tulpen. (Garten-Pflege im Herbst: „Tulpen-Käfig“ hilft gegen Wühlmäuse*) Auch diese brauchen den Frost, um richtig auszutreiben und im Frühjahr in ihren prächtigen Farben zu erstrahlen. Es ist nur darauf zu achten, die Zwiebeln tief genug in den Boden zu stecken.

Gartenpflege im Herbst: Das ist beim Umpflanzen wichtig

Das Umpflanzen ist Teil der Gartenpflege im Herbst. Pflanzen, die für ihren eigentlichen Standort zu groß geworden sind, bekommen am besten noch vor dem ersten Frost im Winter einen neuen Platz im Garten. Neben Kübelpflanzen und einigen mehrjährig blühenden Blumen gilt es auch, Bäume umzupflanzen. Je nach Größe und Alter reichen die Wurzeln mehr oder weniger tief und müssen gegebenenfalls etwas gekappt werden. Besonders bei Jungbäumen sollten Gärtnerinnen und Gärtner zudem darauf achten, dass die Feuchtigkeitsversorgung gewährleistet ist. Dabei brauchen die Bäume auch im Herbst noch regelmäßig Wasser, weil ihre Wurzeln noch nicht tief genug in die Erde reichen .Geht es im Herbst darum, Blumen und Pflanzen wie zum Beispiel Oleander zum Überwintern aus dem Beet in den Topf umzupflanzen, müssen Gärtnerinnen und Gärtner auf ausreichend Platz im Topf, ausreichend Wasser und spezielle Topferde achten.

Gartenpflege im Herbst: Pflanzen zurückschneiden zum Schutz vor Kälte

Mit dem Rückschnitt gelingt es, auf den anstehenden Winter vorzubereiten. Dabei spielt der richtige Zeitpunkt des Schnitts eine Rolle. Denn ein Baumschnitt zu kurz vor Wintereinbruch kann dazu führen, dass der Frost in die Schnittstellen eindringt. Gut ist es, nach dem Laubabfall alle kranken und abgestorbenen Äste und Zweige zu entfernen. Auch dünne und kraftlose Triebe können die Gärtnerinnen und Gärtner kappen, denn sie ziehen womöglich zu viel Wasser. Zum Auslichten des Baumes empfiehlt es sich zudem, übereinanderliegende Zweige und sogenannte Querschießer zu entfernen.

Bei Stauden gilt: Sobald diese verblüht und somit gelb sind, sollten Gartenfans sie bis auf zehn Zentimeter zurückschneiden. Bei Sträuchern können Gartenfreund ruhig radikaler sein und sie bis auf ein Viertel der Strauchgröße stutzen. Bei Rosen sollten es nur welke Stellen sein. Wer im Rahmen seiner Gartengestaltung im Herbst seinen Baum fällen möchte, muss bis zum 30. September warten. Vorher ist das Fällen rechtlich verboten.

Gartenpflege im Herbst: Pflanzen und Beete mithilfe von Abdeckungen schützen

Abdeckungen auf Pflanzen dienen primär den Wurzeln als Schutz vor Kälte. Bei der Beetpflege im Herbst eignet sich dafür besonders ein Gartenvlies. Auch eine Schicht Laub oder Mulch schützt den Wurzelansatz, wobei die Schicht keinesfalls zu dick sein darf, da sonst Schäden durch Staunässe und Schimmel drohen. Isolierendes Reisig oder Tannenzweige helfen ebenfalls bei der Beetpflege und geben im Rahmen der Gartengestaltung im Herbst auch optisch etwas her.

Rosen sollten Gärtnerinnen und Gärtner im Herbst mit Vliesstoff oder sogenannten Vlieshauben abdecken. Diese lassen die Pflanzen atmen, verhindern aber, dass der Frost zu sehr in Stamm und Blätter eindringt. Jungbäume können Gärtner im Herbst am Stamm mit einer sogenannten Schutzfarbe bemalen. Diese schützt den Baum vor dem Erfrieren.

Gartenpflege im Herbst: Obstbäume kalken gegen Risse in der Rinde

Bäume zu kalken, gehört bei der Gartenpflege im Herbst insbesondere bei Obstbäumen dazu. Ein Kalkanstrich im Herbst hält Schädlinge fern und schützt den Baumstamm vor Moos. Um in der kalten Jahreszeit Risse in der Baumrinde zu verhindern, ist es laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) besonders für junge Obstbäume gut, sie mit Kalk anzustreichen. Die Risse kommen schnell zustande, wenn es nachts knackig kalt ist und tagsüber noch recht mild. Einen Baum zu kalken, schützt diesen in den Wintermonaten vor starker Sonneneinstrahlung. Denn die Kalkfarbe reflektiert das warme Sonnenlicht, unter dem sich die Rinde ausdehnen und aufplatzen kann. Insgesamt kann sich der Gärtner von solchen Maßnahmen einen höheren Obstertrag im nächsten Jahr versprechen.

Gartenpflege im Herbst: Den Rasen auf den Winter vorbereiten

Damit der Rasen im nächsten Jahr mit einer gesunden und grünen Farbe glänzt, sollte der Gärtner ihn keinesfalls im Herbst vernachlässigen. Um Rasenschimmel und Moosbefall vorzubeugen, ist es zunächst wichtig, das Laub zu rechen und den Rasen anschließend zu mähen. Danach müssen Gartenfans den Rasen vertikutieren. Dieser Vorgang sollte zwei Mal im Jahr stattfinden: im Frühjahr und im Herbst. Dabei wird die Grasnarbe angeritzt, sodass sich Mulch und Moos lösen und den Boden und Rasen wieder atmen lassen.

Gartenpflege im Herbst: Alle Gartenarbeiten im Überblick

Die folgende Checkliste hilft dabei, den Überblick über die wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst zu gewinnen:

Gartenpflege im Herbst: Wasserrohre und Wasserstellen nicht vergessen

Und noch ein letzter, aber wichtiger Tipp für die Gartenpflege im Herbst: Gärtnerinnen und Gärtner sollten Wasseranschlüsse noch vor dem ersten Frost im Herbst abdrehen und Regentonnen entleeren. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Wasser vereist und Wasserrohre platzen. Befolgt der Gärtner sämtliche Tipps, steht einem winterfesten Garten nichts mehr im Wege. (*Der Soester Anzeiger ist Teil des Ippen Digital-Redaktionsnetzwerks.)

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