Bäume und Sträucher pflanzen: Welchen Abstand Sie einhalten müssen und wann der perfekte Zeitpunkt ist
Wenn die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren, beginnt die Pflanzsaison. Wie Sie einen Obstbaum selbst pflanzen können und wie viel es kostet, erfahren Sie hier.
- Bäume pflanzen ist günstiger, wenn Sie es selbst machen
- Von Oktober bis März ist der günstigste Zeitraum, um Setzlinge zu pflanzen
- Allerdings sollten Sie immer den gesetzlichen Mindestabstand im Auge behalten
Berlin-Treptow – Wer im eigenen Garten einen oder mehrere Bäume pflanzen möchte, der sollte sich zuvor genau informieren, wie er es anstellt. Darüber hinaus ist es wichtig, den richtigen Standort zu wählen. Schließlich spielen verschiedene Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung, klimatische Begebenheiten & Co. eine große Rolle dabei, wie der Baum später gedeiht.
Baum pflanzen: Das ist der richtige Zeitpunkt dafür
Einheimische Baumarten haben es hierzulande allerdings am einfachsten, dazu gehören Laubbäume wie Buche, Ahorn, Birke, Kastanie oder auch Eiche. Auch Nadelbäume wie Eibe, Fichte oder Kiefer sind sehr beliebt, da sie aufgrund ihrer Höhe und ihres dichten Nadelwerks ein idealer Sichtschutz für den Garten vor neugierigen Blicken darstellen.
Der optimale Zeitpunkt, um einen Baum zu pflanzen, ist der Herbst, wenn die meisten Bäume ihre Blätter verlieren und der Boden nicht mehr so trocken wie im Sommer ist. Dadurch bleibt den Wurzeln noch genug Zeit bis zum ersten Frost, sich auszubreiten. Die Pflanzsaison endet, wenn sie im Frühjahr wieder austreiben.
Ist der Winter allerdings mild und der Bodenfrost ist spärlich, können Sie von Oktober bis März durchgehend Bäume und Sträucher pflanzen. Winterharte Gehölze pflanzen Sie ebenfalls am besten zeitig im Herbst. Der Grund hierfür: Sie wurzeln dann meist schon leicht ein und haben so einen deutlichen Wachstumsvorsprung vor denjenigen, die erst im Frühjahr gepflanzt werden.
Baum pflanzen: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen
Kleine Setzlinge können Sie zum Beispiel in einer Baumschule erwerben. Als älteste Baumschule Deutschlands gilt übrigens die Baumschule Späth in Berlin-Treptow, die 1720 gegründet und unter anderem vom bekannten Botaniker Franz Späth (74, † 1913) geführt wurde.
Diese müssen Sie dann nur noch zu sich nach Hause transportieren und dort im Garten einpflanzen. In diesem Fall tragen Sie also nur die Kosten für die Anschaffung des Baumes. Wollen Sie dagegen einen größeren (und älteren) Baum im Garten anpflanzen, können die Preise je nach Alter und Baumart zwischen einigen Hundert und mehreren Tausend Euro variieren.
Dazu kommen noch die Transportkosten der Spedition. Diese richten sich nach Größe und nach Entfernung zwischen Verkäufer und Ihrem Zuhause. Darüber hinaus benötigen Sie für das Pflanzen eines großen Obstbaumes zum Beispiel meistens einen geschulten Facharbeiter, etwa aus der Baumschule. Die Arbeit wird nach Stunden bezahlt. Zudem werden auch eventuell Maschinen wie etwa Bagger oder ein Kran berechnet, die eingesetzt werden müssen, um das Pflanzloch auszuheben und den Baum richtig zu setzen.
Baum selbst einpflanzen: So gehen Sie Schritt für Schritt vor
Wollen Sie selbst ein junges Bäumchen einpflanzen, sollten Sie es, wenn die Wurzeln nackt sind und kein Erdballen daran haftet, zuvor über Nacht in einen Kübel mit Wasser stellen. Ist die Wurzel allerdings gemeinsam mit einem Stück Erdreich ausgestochen worden, reicht das Abdecken mit feuchten Tüchern aus. Pflanzen, die Sie im Topf erwerben, benötigen hingegen keine Vorbehandlung.
Als Nächstes heben Sie mit einem Spaten ein Pflanzloch an der Stelle im Garten aus, an der Sie den Baum einpflanzen wollen. Doch Vorsicht: Das Loch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen des Baumes sein.
Dann lockern Sie den Grubenboden etwas auf und streuen ein wenig Kompost oder Hornspäne hinein. Achten Sie allerdings darauf, den Baum nicht zu tief zu pflanzen, ansonsten bekommen die Wurzeln nicht ausreichend Sauerstoff.
Richten Sie den Baum gerade und füllen Sie schließlich das Loch mit Erde auf. Nun treten Sie die Erde leicht fest und gießen Sie sie großzügig. Am Ende sollten Sie einen etwa fünf Zentimeter hohen Erdwall um das Gehölz herum aufschichten. Das sorgt dafür, dass das Gießwasser auch genau da landet, wo es hingehört.
Um Ihren Baum zusätzlich zu stützen, ist es ratsam, ihn mit einem Kokosstrick an einem Holzpfahl festzumachen. Diesen richten sich nach Westen aus und klopfen ihn mit einem Vorschlaghammer in zehn bis 15 Zentimetern Abstand in die Erde. Dadurch können die Wurzeln in Ruhe anwachsen. Nach circa drei Jahren entfernen Sie die Stütze wieder. Dann steht der Baum sicher und die Wurzeln sind tief genug verankert.
Diesen gesetzlichen Abstand müssen Sie einhalten, wenn Sie einen Baum pflanzen
Was aber tun, wenn der Baum zu groß für seinen Platz im Garten wird? Damit Sie ihn nicht wieder roden oder umpflanzen müssen, sollten Sie vor dem Einpflanzen auf das Pflanzetikett des Baumes achten. Darauf finden Sie die Angaben zu einem empfohlenen Pflanzabstand, damit auch das ausgewachsene Gehölz später ausreichend Platz hat.
Steht der Baum zu eng bei anderen Gehölzen, neigt er dazu, schneller krank zu werden. Außerdem werden andere Pflanzen im Wachstum beeinträchtigt oder können sogar ganz verdrängt werden. Daher empfiehlt es sich, vor der Pflanzung den korrekten Abstand auszumessen, der von der am nächsten liegenden Pflanze bis zum Haupttrieb des neuen Gehölzes reicht.
Daneben gilt es auch den korrekten Grenzabstand zu berücksichtigen. Steht ein Baum zu dicht an der Grundstücksgrenze, kann das schnell zu Streit mit dem Nachbarn führen. Der Abstand ist gesetzlich geregelt, allerdings variiert dieser je nach Bundesland. Generell gilt: Bäume und Sträucher mit einer Höhe von bis zu zwei Metern sollten am besten einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern zur Grundstücksgrenze einhalten, höhere Gehölze dagegen mindestens einen Meter.